Tiere und Natur




Die Roten der Rhön – Entdeckungen im Land der offenen Ferne

Der „Geier“ der Rhön, ein Fernreisender zwischen Schweden und Spanien, brütet mit vielen Paaren im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen – genau im Zentrum seines deutschen Vorkommens. Doch seit den 1990er Jahren sinken die Bestände der Rotmilane. Der Grund sind hochwachsene Kulturpflanzen auf den Feldern, wie die Energiepflanzen Raps und Mais. Sie lassen den Milan mit seiner Flügelspannweite von 1,70 Meter nicht an Nahrung heran kommen. Thüringer Ornithologen machen sich Sorgen um den eleganten Segler.


Wildes Deutschland – Der Hainich

Im Westen von Thüringen, zwischen Bad Langensalza, Mühlhausen und Eisenach, liegt der Hainich. Er ist ein ausgedehntes, von Siedlungen und Verkehrswegen fast unzerschnittenes Laubwaldgebiet, das zu den wertvollsten natürlichen Wäldern in Deutschland zählt. Genau in der Mitte Deutschlands befindet sich dieser einzigartige Buchenlaubwald, der sich ohne menschliches Zutun zu dem entwickeln konnte, was ursprünglichen Wald ausmacht – zum Urwald: Eine Vielfalt des Lebens und Vergehens. Die toten Bäume sind nur scheintot. Es ist der Lebensraum, in dem seltene Wildkatzen, 7 verschiedene Spechtarten und Waldkäuze zu Hause sind.


Die Saalekaskade – ein Meer mitten im Wald

Die Saalekaskade ist eines der größten künstlichen Gewässer Europas. Viele Dörfer, Gehöfte und Mühlen wurden seinerzeit geflutet und die Bewohner des Saaletals umgesiedelt. Ein Schicksal, von dem die Alten noch heute zu berichten wissen. Das Ergebnis der Flutungen sind der Bleilochstausee und der Hohenwartestausee, heute als „Thüringer Meer“ bekanntes Naherholungsgebiet und Touristenattraktion.

Mit insgesamt über 70 km Staulänge entstand bei Saalburg-Ebersdorf Deutschlands größter Stausee. Die 9,2 Quadratkilometer große Wasserfläche,, die viele Wasservögel im Frühjahr und Herbst anzieht.


Im Reich des Froschkönigs

Mitteldeutschland ist reich an Gewässern. In den Seen, Teichen, Tümpeln, wassergefüllten Steinbrüchen und Flüssen sind Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten über und unter Wasser. Im Frühjahr ist der Froschkönig auf der Suche nach einer Partnerin. Im Sommer dann begegnen ihm

Libellen, Wasserläufer und die kleine Nachwuchskröten und -frösche.  Zur gleichen Zeit kümmern sich im Schilf Teichhühner, Rothals- und Haubentaucher um ihren Nachwuchs. Leben beginnt, Leben vergeht im Reich des Froschkönigs.


Plothen – Im Land der tausend Teiche

Die historisch gewachsene Teichlandschaft ist einmalig in Europa. Noch etwa 600 Teiche existieren. Eine extensive Fischwirtschaft lässt eine außergewöhnliche artenreiche Tier- und Pflanzenwelt gedeihen. Vögel wie Haubentaucher, Kiebitz, Blesshuhn, Bekassine, Fischadler, Schwarzstorch und Milan sowie eine Vielzahl von Singvögeln sind keine Seltenheit. Zu DDR-Zeiten war das anders. Einige Teiche wurden als Güllebehälter für eine Schweinemastanlage missbraucht. Inzwischen hat sich Natur erholt. Das Gebiet ist nicht nur Lebensraum für viele vom Aussterben bedrohte Vogelarten, sondern auch ein international bedeutender Rastplatz für Zugvögel.


Wildnis in Mitteldeutschland

Unterwasserwelten

Riesige Steinquader wurden für den Bau des Leipziger Völkerschlachtdenkmals aus dem Boden gerissen, Kohlebagger fraßen sich durch das Leipziger Land. Es entstanden wassergefüllte Steinbrüche, mit Grundwasser voll gelaufene Tagebauseen und Kanäle. Über Jahrzehnte hinweg entwickelte sich hier eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser. Ein Anziehungspunkt für viele Hobbytaucher und Unterwasserfotografen. Sie sind in den Tagebauseen fast täglich unterwegs. Im Reich der farbenfrohen kleinen und großen Fische Hechte, Barsche, Rotfedern, Schleie und Karpfen und vieler Amphibien.
Sendung: 02.07.2013, um 20.45 Uhr, im MDR


Wildnis in Mitteldeutschland

Das Haselbacher Vogelparadies

Knapp 20 km von Altenburg entfernt, liegen eingebettet in einer unendlich weiten und schönen Feldlandschaft die Haselbacher Teiche. Während der sächsische Teil der Gewässer an einem Fischereibetrieb verpachtet wurde, ist der thüringische Teil in der Hand des Naturschutzbundes. Die Fische werden hier nicht mit künstlichem Futter nachgefüttert, sie ernähren sich von den Wasserpflanzen im See und wachsen trotzdem. Selbst die Fischjäger wie Kormoran, Graureiher, Fisch- und Seeadler, aber auch der seltene Fischotter, sind hier gern gesehene Gäste.


Invasion der Tiere

Füchse, Waschbären, Biber, Ratten und Greifvögel haben die Städte als Lebensraum entdeckt. Sie verstecken sich in Parks und Gärten, auf Friedhöfen und hinter Supermärkten. Sie suchen Fressbares in Mülltonnen und trinken an Teichen. Maik Jessat, Direktor des Naturkundemuseums Altenburg, kümmert sich auch um Stadtökologie und ist Kenner der wilden Tiere in den Thüringer Städten. Er weiß: Aus tierischer Sicht ist ein Umzug in die Stadt die beste Alternative.


Die Göttervögel kehren zurück

Seeeadler sind mit Abstand die größten Greifvögel Deutschlands. Nachdem sie fast ausgerottet waren, haben sich ihre Bestände in den letzten Jahren stabilisiert. Sogar in Thüringen gibt es ein erstes Brutpaar. Im letzten Jahr zog es einen Jungadler auf. Aber schon lauern neue Gefahren: der Buchenwald, in dem sich der Horst der Seeadler
befindet, wird vom Forst umgebaut, die Maschinen vom wenige Kilometer entfernt gelegenen Sportflughafen drehen auffällig nah ihre Runden…  


Thüringen Exklusiv: Willkommen, Biber!

Im Juni 2007 erreichten die Elbebiber über die Saale von Sachsen Anhalt aus die thüringische Landesgrenze – und siedelten sich so im Freistatt Thüringen an. Seitdem sind sie bis zu den Toren der Stadt Jena vorgedrungen, errichten ihre Erdbaue und Knüppelburgen, leben in Einklang mit anderen Flussbewohnern und erfreuen die Anwohner, die sie zuweilen mit Äpfeln und Kohlköpfen verwöhnen. Ihre Anwesenheit wird mancherorts regelrecht zur Attraktion. Biber in Thüringen – ein Film über Neusiedler, die man freudig willkommen heißt.


Der Osten – Entdecke, wo du lebst

Das Jahr der Störche in Mitteldeutschland

Störche ziehen nach Süden, das ist weitläufig bekannt. Aber nicht alle – und das wissen die Wenigsten. Immer wieder scheuen Störche den weiten Weg in die Winterquartiere in Spanien oder Afrika. Sind es die milden Winter der letzten Jahre oder haben sie ihren Zugtrieb verloren – dieser und anderen spannenden Fragen zum Thema Winterstörche in Mitteldeutschland geht die Reportage nach.


Wenn die Natur zurück schlägt

Nach der Flut in Mitteldeutschland schien alles zerstört, nicht nur Dörfer und Städte – auch die Natur. Zuweilen waren es meterdicke Schlammschichten, die alles überzogen. Kein Leben schien mehr in den Flussauen möglich.
Der Flut folgte ein Jahr später die große Dürre. Wo eben noch alles ertrank, vertrocknete nun alles Leben. Was ist los mit dem Klima, schlägt die Natur zurück?


Auszeit im Eis

Zwischen Treibeis, Gletschern und Eisbären segelt das polnische Forschungsschiff ELTANIN mehrere Wochen durch die Arktis, um so nah wie möglich an den Nordpol zu gelangen. Auf ihrem Weg dorthin taucht das Filmteam immer wieder unter die Eisschollen. Sie beobachten gigantische Naturphänomene, aber filmen auch schockierende Umweltveränderungen an den weltgrößten Gletschern.


Wildes Vietnam

Vietnam – das sind unendlich viele Menschen, das sind der Rote Fluss und der Mekong mit ihren gigantischen Deltas ebenso wie stille unberührte Landschaften. Die Heimat und mitunter letzte Rückzugsmöglichkeit für viele seltene bedrohte Tierarten. Kleideraffen und Goldkopflanguren gehören zu ihnen. Der Film zeigt zum ersten Mal die seltenen und akut von der Ausrottung bedrohten Tiere in ihrem Lebensraum, auf der Insel Cat Ba.


Galapagos

Für viele ist es der große Traum: Einmal auf Charles Darwins Spuren zu wandern, auf denen von Lotte und Hans Hass zu tauchen, auf denen von Irenäus Eibl-Eibesfeldt zu forschen – Aug´ in Aug´ mit den Meeresechsen, den Riesenschildkröten und Seelöwen – auf Galapagos. 
Das Filmteam begegnete auf den Inseln, über und unter Wasser einer solch großen Lebensfülle, dass es dafür eigentlich nur ein Wort gibt: Paradies.         


Unter Segeln zu den Faröer Inseln

Die Faröer Inseln – eine Naturbühne im Atlantik.
Durch die Abgeschiedenheit der Inseln hat sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Die Insulaner sind stark mit der Natur verbunden. So wird jährlich im Frühjahr die Rückkehr des Nationalvogels, des Austernfischers, gefeiert. Die Gewässer sind sehr fischreich. Steile Felsen und kleine Höhlen lassen Tauchbeobachtungen in der Unterwasserwelt des Atlantik zu wahren Abenteuern werden.    


Im Garten des Teufels

Die Plitvicer Seen – 16 durch Stromschnellen und Wasserfälle verbundene kristallklare Gewässer. Blitzblau erstrecken sie sich am Nordrand der kleinen Kapela in Kroatien, eingebettet in einen Nationalpark. Bären leben in den umliegenden Wäldern, Orchideen blühen auf den Wiesen.
Eine Idylle. Das war vor dem Bürgerkrieg. Heute ist der Nationalpark wieder freigegeben, doch die Straßen verlässt man besser noch immer nicht. Minengefahr!


Island – Am Rande der bewohnten Welt

Eisige und karge Landschaften. Vor Jahrhunderten wurden sie erstmals von irischen Mönchen betreten, auf der Suche nach einem Ort stiller Meditation. Unter
oftmals schwierigen Bedingungen entstanden wunderbare Bilder von gewaltigen Gletschern, atemberaubenden Wasserfällen, heißen Quellen und scheinbar endlosen Lavagesteins-und Sandwüsten. Es bieten sich Einblicke in die Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten.